Fünf Qualitäten machen den neuen Tell-Film zu einem erfreulichen und zweifellos auch zügigen echten Schweizerfilm. Erstens die Treue zur Geschichte. Die besten Quellen brechen hier auf: das „Weisse Buch von Sarnen. Tschudis Schweizerchronik, die zähe Tradition des Volkes. Gewiss, man wird da und dort an Schillers Nationaldrama erinnert, aber der Film wächst über das Bühnendrama hinaus. Das spannungsgeladene Geschehen steht glaubhaft da. Nichts Unechtes, nichts Fragwürdiges hat sich in die Handlung eingeschlichen. Zweitens die Besetzung der Hauptrollen: Man hat klugerweise nicht nach Weltstars Ausschau gehalten, man hat schauspielerische Persönlichkeiten gerufen, die das grossartige Volksdrama grossartig erleben. Jedes Gesicht ist ein scharf gemeisseltes Profil. Und es steht keine einzige schwache Rolle im Film. Drittens erfreut den Zuschauer das echte Mitleben des Volkes. Vierhundert Statisten aus Bergdörfern und Hütten zusammengetrommelt, sind keine geringe Belastung für eine Regie (Michel Dickoff) der den Film in Szene gesetzt hat. Hier wachsen Berufsspieler und Volk in eins zusammen, weil sie "ihren Tell" auf eigenem Grund und Boden erleben. Da ist nichts Gestelltes, nichts Konstruiertes, alles ist echtes Leben, voll von Eigenwilligkeit und Kraft. Viertens die Auswertung der Landschaft. Der "Tell" ist ein Urschweizerfilm geworden. Die historischen echten alten Dörfer, Berghütten und Ställe, die drohend gewaltigen Berge, die Wiesen und Wälder, die uralten Pfade, die schreckhaft von den Flühen in den Urnersee fallenden Gewitter: das alles ist nicht Atelier, nicht Staffage, das ist unverfälschte Urschweizer-Landschaft, wie sie schöner und erhabener wohl kaum je in einem Schweizerfilm gezeigt worden ist. Selbst die Tiere – es sind vierzig Pferde und ganze Herden von Schafen, Hunden und Kühen – sie gehören zu dieser Berglandschaft, sie sind ein Bestandteil dieses Alplebens, das damals schon das Tagwerk der Eidgenossen ausmachte und prägte. Fünftens: endlich die Kraft der Sprache. Es wird im Tell-Film wenig, sehr wenig, aber gut, knapp und kräftig gesprochen. Das Hochdeutsch der Vögte und Habsburger ist wortreicher als die klug überlegte, verbissene Sprache der Bergler. Ein Wort, ein knurrender Laut sagt hier alles, unmissverständlich auch für die grossmäuligen Herren einer machtstrotzenden Diktatur- und Besatzungstruppe. Man spürt den Bergler an, was sie denken, sie brauchen es gar nicht zu sagen.Alles in allem: Man darf sich an diesem Schweizerfilm ehrlich freuen. Er ist farbig, wundervoll, aber nie kitschig, er ist hinreissend, aber nicht lehrhaft, er ist historisch treu, aber nicht trocken. Die "Arglist der Zeit" gibt dem Film wieder den nötigen Hintergrund. Und darum verkündet Tell eine Botschaft, die uns heute so nötig und wichtig erscheint wie nie zuvor! J.K Scheuber
Es freut den Regierungsrat von Nidwalden ausserordentlich, Ihnen Herr Kaelin, als Initiant und Auftraggeber dieses Filmes, die volle Anerkennung und den verdienten Dank für das Schaffen dieses grossen Werkes zum Ausdruck zu bringen.Im Namen des Regierungsrates Nidwalden.
Alle wollten Wilhelm Tell auf der Leinwand sehen!
NC. Am Samstagabend zeigte Seelisberg Tourismus zum 250. Geburtstag von Friedrich Schiller den Film „Wilhelm Tell“, der 1960 an den Originalschauplätzen gedreht worden ist. Einheimische und Gäste, sowie zahlreiche Besucher aus der ganzen Zentralschweiz waren hell begeistert.
1960 entstand eine der wichtigsten farbigen Tell-Verfilmungen. Die Drehorte waren an den Originalschauplätzen der Tellsgeschichte wie im Schächental, der Hohlen Gasse, in Schwyz oder in Seelisberg. Bekannte Schweizer Schauspieler wie Zarli Cariget, Paul Bühlmann, Inigo Gallo, Alfred Rasser oder Hannes Schmidhauser verkörpern die zahlreichen Figuren aus der Tellsgeschichte. Zusammen mit vielen Statisten aus Uri und Schwyz machen Sie den Film zu einem echten Zeitdokument. Die 2600 Meter lange Filmrolle steht unter Schweizer Kulturgüterschutz. Der Film hat zahlreiche Preise an internationalen Filmfestspielen gewonnen.
Filmabend am Originalschauplatz
Zum 250. Geburtstag von Friedrich Schiller organisierte Seelisberg Tourismus am letzten Samstagabend ein Waldkino. Direkt am damaligen Drehplatz für die Rütliszene sollte auf Grossleinwand der eindrückliche Film im Wald gezeigt werden. Das nasse Wetter machte jedoch eine Verlegung in die Turnhalle nötig. Trotzdem liessen sich über 100 Personen die Vorführung des Tellfilms nicht entgehen. „Ich kann mich noch gut erinnern an die Filmaufnahmen von 1960. Stimmte Licht und Wetter nicht, mussten die Aufnahmen unterbrochen werden. Das Aufnahmeteam und die Schauspieler warteten dann im Restaurant und plötzlich ging es wieder weiter“, erinnert sich eine ältere Seelisbergerin. „Bis jetzt habe ich Schillers Tell nur gelesen. Dank dem Film habe ich nun auch ein eindrückliches Bild dazu“ schwärmte ein deutscher Gast nach der Filmvorführung. Auch Kinder besuchten den Filmabend und waren speziell von den beiden Söhnen von Tell und natürlich der Apfelschussszene begeistert.
Musikalische Meisterleistung
Eindrücklich steht im Film die Liebe der einfachen Bewohner zu ihrer wunderbaren Heimat dem skrupellosen Machtbegehren der fremden Vögte gegenüber. Herrliche Szenen mit Gemsen und Murmeltieren, romantische Stimmungen über dem See und immer wieder die imposante Kulisse der beiden Mythen lassen die Besucher der Filmvorführung in die Welt von Tell und der Eidgenossen eintauchen. „Genial war die musikalische Begleitung im Film. Durch die Wahl der Musik hat der Komponist die Bilder ideal verstärkt und musikalische die Diskrepanz zwischen den fremden Eindringlingen und den friedlichen Bewohnern der Urschweiz gezeichnet“ kommentierte ein Besucher die musikalische Meisterleistung. Einmal mehr vermochte der Tellfilm aus der Zeit des kalten Krieges bis heute durch seine Ausstrahlung Jung und Alt zu begeistern.
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