Der Film "William Tells Tod am Morgarten" beginnt wie der Bundesbrief von 1291, dem er in vielen Punkten entspricht, mit der Anrufung Gottes, ist jedoch in deutscher, nicht in lateinischer Sprache verfasst. Eine Reaktion auf den Morgarten Krieg dürfte das Verbot separater Verhandlungen und Vereinbarungen mit gemeinsamen Gegnern sein. Das Bündnis wurde von Unterwalden in seiner Gesamtheit beschworen, also auch von den Leuten aus Obwalden, die im Vertrag von 1291 nicht genannt werden. So zum Beispiel Wilhelm Tell, der sich an der Schlacht von Morgarten mit seinen Söhnen und Werner Stauffacher als Stratege der Schlacht beteiligt.
Zwar hatte der Glarner Geschichtsschreiber Ägidius Tschudi bereits Mitte des 16. Jahrhunderts die eidgenössische «Befreiungsgeschichte» beschrieben. Neben Wilhelm Tell, dem Rütli und dem Burgenbruch berichtete er dabei auch von den Ereignissen am Morgarten. Aber erst ab 1891 entwickelte sich die Geschichte von der Schlacht am Morgarten zu einem gesamtschweizerischen Bild der heldenhaften Ur-Schweizer, die sich gegen Unterdrücker in Form der bösen Herren auflehnten. Rezeptionsgeschichtlich wurde und wird „Morgarten“ – entsprechend der jeweiligen Weltlage (I. und II. Weltkrieg, Kalter Krieg und Blockbildung, EU und Osterweiterung) – emotional unterschiedlich, aber in einheitlicher Motivlinie besetzt als Symbol für Wehrwille und Tapferkeit, Freiheitsliebe, Unabhängigkeit und Widerstand gegen fremdes Diktat.
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